Neues Gymnasium Riem offiziell eröffnet

Schulfamilie freut sich auf hervorragende Bedingungen am modernen Bildungscampus

Mit der offiziellen Eröffnung des Gymnasiums Riem zum Schuljahr 2023/24 neigt sich eines der ehrgeizigsten und modernsten Schulbauprojekte der Landeshauptstadt München seinem Ende entgegen. Nach Verzögerungen durch äußere Umstände freut sich die Schulfamilie in und um Riem nun, das neue Schulhaus in Betrieb zu nehmen. Bereits am 19. Juli durften die ersten Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern die Räumlichkeiten bei einem Soft-Opening begutachten. Am 12. September 2023 wird der reguläre Schulbetrieb mit 20 Klassen und rund 550 Schüler*innen aufgenommen.

Das nun fertiggestellte Gymnasium ist Teil des Bildungscampus Riem, der als umfassender Ort der Bildung und des Austausches künftig den gesamten Stadtteil bereichern soll. Zum Campus gehören neben dem sechszügigen Gymnasium eine fünfzügige Realschule, zwei Dreifachsporthallen, zwei Schwimmbecken mit Hubböden, die Münchner Volkshochschule und eingroßzügiger Sportpark. Das Gymnasium startet mit rund 550 Schüler*innen, den Campus werden einmal bis zu 2.400 Schüler*innen besuchen. Besonders das Gymnasium wurde in Riem ungeduldig herbeigesehnt: Bereits seit den 2010er Jahren hatte sich der wachsende Bedarf an einer weiterführenden Schule durch den Zuzug vieler junger Familien abgezeichnet. 2015 beschloss der Münchner Stadtrat den Bau eines Bildungscampus, am 12. September 2019 erfolgte der erste Spatenstich. Fast exakt vier Jahre später ist der Bau nahezu vollendet.

 

Mammutprojekt in Krisenzeiten

Bei der Errichtung des Bildungscampus Riem handelte es sich um ein Mammutprojekt: Über 90 Baufirmen, mehrere Fachbauleitungen und die Münchner Raumentwicklungsgesellschaft (MRG) als Bauherrenvertretung waren über vier Jahre Bauzeit intensiv mit dem Projekt befasst. Fast von Beginn an litt das Vorhaben unter Corona-bedingten Beeinträchtigungen: Unerwartete Krankheitsfälle, massiv gestörte Lieferketten, Baustoffmangel sowie Preissteigerungen brachten die Zeitpläne immer wieder durcheinander. Mit dem Beginn des Ukraine-Konflikts im März 2022 verschärfte sich die Situation weiter. „Unter solch extremen Bedingungen zu bauen, hat uns oft an unsere Grenzen gebracht“, berichtet Boris Seyfarth, Geschäftsführer der MRG. Hinzu kamen unvorhersehbare Zwischenfälle wie ein Hackerangriff bei einem Lieferanten oder ein Wasserschaden in einem bereits fertiggestellten Lernhaus. „Ich freue mich, dass wir nun nach den vielen Herausforderungen das neue Gymnasium München Riem als Teil des Bildungscampus in Betrieb nehmen können. Der Bildungscampus Riem ist ein wichtiger Baustein für die Messestadt, von dem das gesamte Viertel profitieren wird“, erklärt Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter.  

Von links nach Rechts: OB Reiter, Stadtschulrat Kraus, GymRiem-Direktor Förschner, MRG-Geschäftsführer Seyfarth
Von links nach rechts: OB Dieter Reiter, Stadtschulrat Florian Kraus, GymRiem-Direktor Günter Förschner, MRG-Geschäftsführer Boris Seyfarth

Zeitgemäß und nachhaltig

Jetzt, zur Inbetriebnahme, stehen die Qualitäten des neuen Schulhauses im Fokus. Großzügige, offene Außenanlagen, klar gestaltete, flexibel nutzbare Strukturen im Inneren, hochwertige Materialien und viel Licht: Hier lässt es sich gut lernen. Die 55 Klassenzimmer, 22 Fachlehrsäle und 8 Multifunktionsräume folgen modernen pädagogischen und bautechnischen Standards. Eine zeitgemäße IT-Ausstattung, hochwertige, robuste Materialien sowie eine umweltfreundliche Haustechnik quer durch alle Jahreszeiten schaffen die Voraussetzungen für einen reibungslosen und angenehmen Schulbetrieb. Auch die verkehrliche Anbindung spielt eine wichtige Rolle. So wurde beim Bildungscampus Riem die Infrastruktur für einen nachhaltigen Schulweg gleich mitgedacht: Eine Fahrradtiefgarage mit stattlichen 854 Fahrradstellplätzen ist Teil des örtlichen Mobilitätskonzepts und gehört zu den besonderen Merkmalen dieser Schule.

 

Beste Bildungschancen für alle

Der gesamte Bau des Bildungscampus Riem fußt auf dem in den 2010er Jahren entwickelten Münchner Lernhaus-Konzept, das die architektonisch, pädagogisch und schulorganisatorisch notwendigen Voraussetzungen für die Umsetzung des Ganztags und der Inklusion schaffen will. Bei einem Lernhaus sind die Klassenzimmer einer Jahrgangsstufe um eine „zentrale Mitte“ mit hoher Aufenthaltsqualität und vielen Kommunikationsmöglichkeiten gruppiert. Dieses Zentrum bietet wie eine Art Marktplatz zahlreiche Optionen für Individualisierung, Gruppenarbeiten, Präsentationen oder einfach für Pausen und Entspannung. Im Team-Raum wiederum haben die Lehrkräfte ihren festen Arbeitsplatz, die vorwiegend in der jeweiligen Jahrgangsstufe unterrichten. Zusätzliche Räume können – inklusive variabler Inneneinrichtung – modular und flexibel für unterschiedliche Lernformen genutzt werden. Der gemeinsame Raum und die gemeinsam verbrachte Zeit fördern Austausch und Kooperation im gesamten Jahrgangsteam. Jedes Lernhaus bildet zudem eine eigenständige Einheit im Gesamtkontext der Schule. „Ich freue mich, dass in der kommenden Woche das Gymnasium Riem nun den ersten Schultag in seiner neuen Heimat erlebt und wir den Schüler*innen und Lehrkräften hier hervorragende Bedingungen zur Verfügung stellen können. Die Gebäude bieten großzügigen Platz und viele Möglichkeiten für moderne Pädagogik: von den Lernhäusern über Freilicht­klassenzimmer bis zu Fachlehrsälen und top ausgestatten Sportanlagen. Das Fundament der Bildungsgerechtigkeit in der wachsenden Metropole München ist der Schulbau“, merkt Stadtschulrat Florian Kraus an.

 

Lernen mit allen Sinnen

Beim Bildungscampus Riem wurde dieses Konzept mit einer lichten Architektur und schülergerechtem, ansprechendem Mobiliar kombiniert. Eine Besonderheit sind die Freiluftklassenzimmer, die bei schönem Wetter das Lernen draußen ermöglichen – und damit eine zusätzliche, motivierende Alternative zum geschlossenen Raum bieten. An diese Offenheit schließen sich die großzügigen, begrünten und mit Tischtennisplatten und Sitzmöglichkeiten ausgerüsteten Pausenhöfe des Bildungscampus an, die nicht nur viel Raum für Spiel und Bewegung bieten, sondern sich auch ein Stück ins Viertel hinein öffnen. Sportlich gesehen gehören u.a. die topmodernen Dreifach-Sporthallen, die für 500 bzw. 199 Zuschauer*innen ausgelegt sind und über einen ungewöhnlichen, dunklen Bodenbelag mit farbigen Linien für die unterschiedlichsten Mannschaftssportarten verfügen, sowie die wettkampftauglichen Schwimmbäder mit Hubböden (verfügbar ab Frühjahr 2024) zu den Top-Ausstattungsmerkmalen des Bildungscampus Riem.

 

Ein Campus fürs ganze Viertel

Das eigentliche Highlight in punkto Bewegung ist allerdings der großzügig dimensionierte Sportpark. Von dem rund vier Hektar großen Areal mit Tartanbahn, Rasenspielfeld und diversen weiteren Spiel- und Sportbereichen profitieren nicht nur die Schüler*innen des Gymnasiums und der Realschule. Hier trainieren und spielen seit dem Frühjahr 2023 bereits zahlreiche Breitensportvereine. Vielleicht werden auch die Feuerwehr Riem und die Polizei Riem den Sportpark für ihre Fitness nutzen. So bleibt die Auslastung nicht allein auf den Schulvormittag beschränkt.

 

Mit der Eröffnung des Gymnasiums am Bildungscampus Riem schließt die Landeshauptstadt München, vertreten durch das Referat für Bildung und Sport und die Münchner Raumentwicklungsgesellschaft, ein Projekt ab, das in der Reihe der jüngst eröffneten Bildungseinrichtungen einen hohen Rang einnimmt. „Jetzt muss der Bildungscampus nur noch vom Viertel angenommen und auch abseits der reinen Schulzeit mit Leben erfüllt werden“, sagt MRG-Geschäftsführer Boris Seyfarth und spielt damit nicht zuletzt auf die Riemer Volkshochschule an. Diese wird, wie auch die Realschule, im kommenden Jahr ihre Türen öffnen – für interessierte Lernende aller Generationen.

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